Die Punze zeigt die Initialen MM, mittig ein Rad mit Stern, im Queroval. Diese Ausführung stellt die Exportmarke der Fabrik dar (Quelle: v. Zezschwitz/ Dry: Deutsch und österreichische Schmuckarbeiten 1900 - 1960, 1991).
Es existiert eine weitere Herstellerpunze, die nur das Rad mit Stern zeigt.
Martin Mayer war Bijouterie-Fabrikant, für den namhafte Entwerfer wie Peter Behrens, Hans Christiansen und Patriz Huber arbeiteten.
Laut Internetquelle 925-1000.com wurde die Fabrik 1888 gegründet.
Die offizielle Homepage der Stadt Pforzheim jedoch gibt folgende Daten preis:
Martin Mayer
Die hier gezeigte Brosche wurde um 1908 gefertigt. In der o.g. Literatur findet sich auf S. 29 eine sehr ähnliche Ausführung, jedoch mit facettiert geschliffenen Amethysten statt Grünachaten.
Wie man erkennen kann, sind die Informationen äußerst widersprüchlich und passen gar nicht zu einander. Eine Brosche, die bereits 1908 hergestellt wurde, Jugendstilschmuck, der auf höchstem Niveau hergestellt wurde, eine florierende Fabrik in der Zeit des Jugendstils ... kann von niemandem sein, der erst 1914. geboren wurde. Vielleicht ist der auf der Pforzheimer Homepage erwähnte Martin Mayer ein Nachfahre des Firmengründers?
Informationen über neue Erkenntnisse würden mich sehr freuen!
Update vom 20.11.2016
Heute erreichte mich die Email von einer Dame, die mit einem Enkel Martin Mayers verheiratet ist. Sobald ich das Einverständnis habe, nenne ich gerne an dieser Stelle den Namen.
Laut ihrer Erklärungen wurde der Firmengründer Martin Mayer 1838 in Mainz geboren. Er übergab die Firma an seinen Sohn Bernhard Albert Mayer (1866 - 1947).
Im Jahre 1914 wurde Bernhards jüngster Sohn, Martin Mayer, geboren.
1938 wurde die Firma aufgrund der jüdischen Herkunft der Familie von den Nationalsozialisten beschlagnahmt, während Martin auf einer Geschäftsreise in den Niederlanden war. Er kehrte daraufhin nicht mehr nach Deutschland zurück, sondern floh nach England. Seine Eltern hingegen flohen 1941 nach Argentinien.
Ein Enkel Bernhard Mayers lebt heute noch immer in Mainz. Dabei handelt es sich um Monsignor Klaus Mayer, katholischer Priester und Pfarrer der Gemeinde St. Stephan in Mainz (bekannt für die Chagall-Fenster). Doch das ist wieder eine andere Geschichte...